Im Keller schlummert der neue Jahrgang vor sich hin, alle Weine sind schon fertig vergoren. Nun brauchen sie Ruhe zum reifen, um das volle Potential des Jahres 2023 ausschöpfen zu können. Die Verkostungen im Keller lassen Großes erwarten. Eine schöne Frucht ausgezeichnete Reife und trotz des heißen Sommers eine angenehm lebendige Säure. Aber wie gesagt, noch brauchen sie Ruhe, die Weine des neuen Jahrganges. So wird es noch dauern bis sie in die Flasche kommen. Zum Glück gibt’s ja noch was vom ebenso großartigen Jahrgang 2022. Bei einem Schluck von eben diesem verfasste ich nun diesen Rückblick auf das Jahr 2023.
Rückblick auf das Weinjahr 2023
Das Jahr startete ungewöhnlich warm, vom Winter wenig zu merken, frühlingshafte Temperaturen begleiteten uns bis Ende Jänner als der Winter sich dann doch noch bemerkbar machte.
Im Frühling war es durchaus frisch und feucht, so konnten die Weingärten doch noch genug Feuchtigkeit, die mangels Schnee bis dahin fehlte, aufnehmen. Bis Ende Mai blieb es so, erst dann zeigte die Sonne ihre volle Kraft und in den Weingärten explodierte förmlich alles. Das stellte uns vor große Herausforderungen um mit der Laubarbeit und dem Pflanzenschutz schrittzuhalten.
Große Hitze im Sommer
Im Juli erreichte uns die Sommerhitze so richtig, Temperaturen jenseits der 30° zählten zur Tagesordnung. Die Wasservorräte im Boden gingen langsam zu Ende. Wo möglich musste mit der Bewässerung nachgeholfen werden, um vor allem in den exponierten Terrassenlagen am Kaiserberg die Rebstöcke halbwegs durch die Hitzewelle zu bringen. Froh ist der Winzer da, wenn seine Weinstöcke schon ein anständiges Alter verfügen. Wurzel diese doch sehr tief und erreichen auf den kargen Böden am Berg noch Wasser, das sich in felsigen Spalten tief im Boden im Frühjahr gesammelt hat.
Eine kurze Entspannung fanden die Reben im August, in dem es endlich wieder nennenswerte Niederschläge gab. Nur kurz währte diese Entspannung, die nächste Hitzewelle folgte sofort.
Traumhafter Leseherbst
Ende September starteten wir mit der Ernte. Bei traumhaftem Wetter, für die Lese schon bald zu Warm. Der ein oder andere altgediente Lesehelfer erinnerte sich noch an Lesetage an denen warmer Tee mit Schuss am Lagerfeuer zum Aufwärmen gereicht wurde. Heuer war ein erfrischend kühler Spritzer die eindeutig bessere Wahl. Es ging Schlag auf Schlag, nur vereinzelt mussten wir mit der Ernte wegen Regens pausieren. Am 23. 10. rechtzeitig vor einem Schlechtwettereinfall, hatten wir all unsere Trauben im Keller.